Mont St. Michel, Abteikirche.
In einer Seitenkapelle wird mein Blick auf den Boden gelenkt, an einer Stelle werden die kunstvoll verlegten Fliesen nach oben gedrückt und bilden einen kleinen, aber vorwurfsvollen Haufen Schutt. Aufgeworfen - wie Fragen. Für sie ist Kirche der beste Ort, sofern ihre Räume sie nicht schlucken, sondern widerhallen lassen, damit niemand sie überhört. Man kann nicht alle Fragen beantworten. Aber man kann sich ihnen stellen. Solches „Standing“ ist ursprünglich Sache der christlichen Religion.
Ganz gleich, wie hoch ihre Türme in den Himmel ragen: Kirche ist auf einem Boden der Tatsachen errichtet und kann sich auch bewähren, wenn ihre Prachtbauten Risse zeigen.
Das Irdische will in diesem Raum präsent sein und sucht sich seinen Weg.
Ich bin gespannt, wie weit es kommt.